Dienstwagen

Schlammschlacht um IQWiG-Chef

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Am kommenden Mittwoch soll über die Zukunft von Professor Dr. Peter Sawicki entschieden werden. Der Vorstand des Instituts für Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wird über die Vertragsverlängerung des Institutschefs abstimmen. Sawickis Stuhl wackelt, zumal die Regierung dem Vernehmen nach den Posten lieber neu besetzen würde. Ein interner Prüfbericht des Instituts befeuert die Debatte jetzt zusätzlich.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet unter Bezug auf vorläufige Ergebnisse der Prüfung von möglichen Abrechnungsfehlern im IQWiG: So soll Sawicki ohne Absprache Dienstwagen gemietet und zu teure Flüge gebucht haben, auch bei der Abrechnung privater Belege soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben. Die Prüfung hatte der BDO Deutsche Warentreuhand im Auftrag Sawickis durchgeführt.

Offenbar wurden diese Informationen gezielt aus dem Umfeld des IQWiG-Vorstands weitergegeben, der sich am Mittwoch auch mit dem vertraulichen Prüfbericht befassen wird. Bis dahin will sich Sawicki nicht zu den Vorwürfen äußern - die Parteien hatten Verschwiegenheit vereinbart. Dass die vorläufigen Ergebnisse trotzdem gerade jetzt an die Öffentlichkeit gelangt sind, dürfte kein Zufall sein.

Der Vorstand muss die Vertragsverlängerung einstimmig beschließen. Mitglieder sind Johann-Magnus von Stackelberg und Gernot Kiefer vom GKV-Spitzenverband, Georg Baum von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler sowie Stefan Kapferer, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG). Wie Kapferer abstimmen wird, ließ eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber der Deutschen Presseagentur offen.

Sawicki steht seit September 2004 an der Spitze des IQWiG, sein Vertrag läuft bis Ende August. Er gilt als pharmakritisch. Unterstützung erhält er von Oppositionspolitikern sowie Vertretern der Ärzte und Krankenkassen. Sie befürchten, dass der Posten mit einem industriefreundlichen Kandidaten besetzt werden könnte.

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