Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat das Agieren von Gesundheitsminister Jens Spahn in der Corona-Pandemie gelobt – und ist dann von sich aus auf das Kandidatenrennen in der CDU zu sprechen gekommen.
Im „Spiegel“ war er lediglich nach Spahns Satz gefragt worden, es werde in der Krise mit Blick auf Entscheidungen von Politikern noch viel zu verzeihen geben. «Ich finde den Satz ganz toll, und Spahn macht seine Sache gut“, antwortete der Christdemokrat. Und dann fügte er unmittelbar hinzu: „Aber wir wollen ja hier nicht über Kandidaten für den CDU-Vorsitz sprechen.“
Spahn kandidiert aber gar nicht für den CDU-Vorsitz, sondern hatte eigene Ambitionen zugunsten der Kandidatur des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet zurückgestellt, den er nun unterstützt. Laschet konkurriert dabei mit dem Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen. Die Entscheidung soll auf einem Parteitag im Dezember fallen. Der neue Vorsitzende wird sich spätestens danach mit der CSU über die Kanzlerkandidatur der Unionsparteien einigen müssen.
Nach Merz gefragt, wollte sich Schäuble im Interview nicht weiter äußern. „Im Augenblick haben wir ganz andere Sorgen“, antwortete er. Schon 2017 hatte Schäuble sich für Spahn stark gemacht, den er 2015 als Finanzminister zum Staatssekretär gemacht hatte.
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