Höhere Kassenbeiträge dürften den Krankenkassen im kommenden Jahr ein Defizit ersparen. Experten erwarten Rekordausgaben von rund 180 Milliarden Euro, die weitgehend durch höhere Einnahmen gedeckt werden. Klarheit über die Finanzlage der Kassen soll am Abend herrschen, wenn der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherung seine Prognose vorlegt.

Die interne Sitzung der Schätzer findet im Bundesversicherungsamt (BVA) in Bonn statt. Versammelt sind in dem Gremium Vertreter des BVA, des Bundesgesundheitsministeriums und des GKV-Spitzenverbandes. Für das Jahr 2010 hatte der Schätzerkreis im Juli mit Ausgaben in Höhe von 173,4 Milliarden Euro gerechnet. Die Einnahmen betragen demnach 172,5 Milliarden Euro.

Das ursprünglich für 2011 erwartete Defizit von 11 Milliarden Euro soll durch die Gesundheitsreform ausgeglichen werden, die heute erstmals im Bundestag debattiert wird. Kernpunkte der Reform sind die Beitragssatzerhöhung von 14,9 auf 15,5 Prozent und Zusatzbeiträge ohne Obergrenze. Der Satz soll eingefroren werden. Das Beitragsplus und die Sparmaßnahmen sollen den Kassen rund 10 Milliarden Euro bringen - und das drohende Defizit 2011 ausgleichen.