Datenschutz

Schaar: Kassen sammeln Privatdaten APOTHEKE ADHOC, 09.10.2012 11:26 Uhr

Berlin - 

Verschiedene Krankenkassen sammeln offenbar umfassende Daten ihrer Versicherten, sobald diese Krankengeld erhalten. Der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Peter Schaar, gab gegenüber dem Radiosender NDR Info an, dass er Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Praxis habe.

Über sogenannte Selbstauskunftsbögen würden Patienten zu ihrem familiären Umfeld oder dem Verhältnis zu ihrem Arbeitgeber befragt. Es werde bewusst versucht, die Datenschutzmechanismen auszuhebeln, so Schaar. Hierzu läge auch eine Reihe von Beschwerden vor. Einigen Patienten sei offenbar damit gedroht worden, die Zahlung des Krankengeldes einzustellen, falls sie den Fragebogen nicht ausfüllten.

Schaar zufolge dürfen die Kassen Fragebögen nur dann verschicken, wenn Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit bestehen. Weiter sagte er: „Von den Kassen fordere ich, dass sie sich an Recht und Gesetz halten. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kassen, um die es hier geht, ernsthaft behaupten können, dass sie sich hier im rechtlich zulässigen Bereich bewegen.“