ABDA/KBV-Modell

Apotheker verhandeln Honorar

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Berlin -

In Sachsen und Thüringen nimmt das ABDA/KBV-Modell langsam Gestalt an: Nachdem in sechs Arbeitsgruppen ein erster Vertragsentwurf erarbeitet wurde, haben die Vorstände der beteiligten Institutionen über Kernpunkte und Unstimmigkeiten diskutiert. Konsens herrscht inzwischen darüber, dass Apotheker und Ärzte „angemessen honoriert“ werden sollen. Über die Höhe der Vergütung wird aber noch verhandelt.

Die Zielsetzung des Treffens auf Vorstandsebene war einer Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsens zufolge, „die Kernpunkte zu bestätigen und Unstimmigkeiten richtungsweisend zu klären.“ An dem Projekt, das inzwischen den Namen „Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen“ (ARMIN) trägt, sind die Apothekerverbände und die Kassenärztlichen Vereinigungen der beiden Länder sowie die AOK Plus beteiligt.

Die Vertragspartner stimmten darin überein, dass nach einem Informations- und Einschreibequartal die drei Stufen Wirkstoffverordnung, Medikationskatalog und Medikationsmanagement im Laufe des kommenden Jahres eingeführt werden sollten, so die Sprecherin. „Weiterhin waren sich die Vertragspartner einig, dass die Leistung von Ärzten und Apothekern angemessen vergütet und eine Anschubfinanzierung ausgeschüttet werden muss.“ Allerdings sei noch offen, wie hoch die Honorierung für Ärzte und Apotheker ausfalle.

Aber nicht nur diese strategisch-politische Diskussion verzögere den Start: Wie die EDV umgesetzt werden solle, sei noch offen, so die Sprecherin. Die Vertragspartner teilen aber die Auffassung: „Bis zum offiziellen Startschuss für das Modellvorhaben ist auch die geplante elektronische, datenschutzkonforme Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker abzuklären und sicherzustellen.“

Wann genau es losgehen soll, ist daher noch nicht sicher – und hängt von der Lösung der beiden anderen offenen Punkten ab. Aber: „Der Kurs ist klar“, betont die Sprecherin. Allgemein sei in der Verhandlungsrunde deutlich geworden, dass alle Vertragspartner an der Umsetzung des Modellvorhabens interessiert und kompromissbereit seien. In den kommenden Wochen werden der Sprecherin zufolge weitere Beratungen auf Arbeitsebene stattfinden.

Der Start des ABDA/KBV-Modells war bereits für dieses Jahr geplant gewesen. Allerdings hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben. Im Mai hatte der Hausärzteverband in Sachsen die KV aufgefordert, die Verhandlungen zu stoppen.

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