Schmidt holt Bendas als Geschäftsführer

Berlin -

Die Sächsische Landesapothekerkammer (SLAK) bekommt einen neuen Geschäftsführer: Dr. Frank Bendas übernimmt den Posten am 1. August. Die bisherige Geschäftsführerin, Dr. Roswitha Grießmann, geht nach 23 Jahren Tätigkeit bei der Kammer in den Ruhestand.

Grießmann ist als „Gründungsgeschäftsführerin“ seit 1991 an Bord. Im Mai hat sie das gesetzliche Rentenalter erreicht und für sich entschieden, dass nun Schluss sein soll mit der Kammerarbeit. Sie will mehr Zeit mit ihren Enkeln verbringen.

Diese Entscheidung hatte Grießmann Kammerpräsident Friedemann Schmidt schon im vergangenen Jahr mitgeteilt, bei der Kammerversammlung im April war sie verabschiedet worden. Ende Juli verlässt sie die Dresdener Geschäftsstelle.

Schmidt sagte, er bedauere und respektiere die Entscheidung. „Ich kenne Roswitha Grießmann seit mehr als 20 Jahren und habe sie immer ein bisschen als meine Mentorin in der Kammer verstanden. Für die gute Zusammenarbeit möchte ich mich ganz herzlich bedanken“, so Schmidt.

Mit Bendas als Nachfolger ist dem Kammerpräsidenten ein echter Coup geglückt: Der Apotheker kommt direkt aus dem sächsischen Sozialministerium und gibt seine Beamtenlaufbahn zugunsten der Kammer auf. Als Leiter des Referats 26 war er im Ministerium für Apotheken und Arzneimittel zuständig, ebenso für die anderen Gesundheitsberufe sowie das Gesundheitsrecht – und für das Bestattungswesen.

Die Einarbeitung dürfte vor allem deshalb schnell gehen, weil Bendas als Vertreter der Aufsichtsbehörde in der Vergangenheit regelmäßig an den Kammerversammlungen der Apotheker teilgenommen hat. Im Ministerium war er der direkte Ansprechpartner.

„Das ist eine sehr glückliche Lösung“, sagt Schmidt. Bendas sei ein sehr erfahrener Mann, von dem man viele Impulse auch für die anderen Mitgliedsorganisationen erwarten könne. Der ehemalige Ministerialrat werde auch für die Geschäftsführer der ABDA, insbesondere im Bereich Recht, ein guter Partner sein, ist Schmidt überzeugt. Besonders wichtig war Schmidt, dass der neue Geschäftsführer wieder ein Kollege sein würde – anders als in den meisten anderen Kammern.

Inhaltlich dürfte es ohnehin passen: Bendas war im Jahr 2008 einer der Aktivposten im Ministerium, als Sachsen im Bundesrat eine Initiative zum Rx-Versandverbot eingebracht hatte. Zusammen mit Bayern hatte der Freistaat eine entsprechende Gesetzesänderung vorgeschlagen. Der Vorstoß wurde in der Länderkammer jedoch abgelehnt.

Bendas hat weitere Verbindungen zu den Apothekern: Sein Bruder, Professor Dr. Gerd Bendas, kümmert sich um den pharmazeutischen Nachwuchs. Er unterrichtet an der Universität Bonn pharmazeutische Chemie. Die beiden haben in Halle Pharmazie studiert, wo Frank Bendas auch seine (mittlerweile Ex-)Frau Christina kennenlernte. Die arbeitet heute im Städtischen Klinikum Dresden als Krankenhausapothekerin – und ist ehrenamtlich im Geschäfsführenden Vorstand der ABDA sowie Vorstandsmitglied in der SLAK.