Studienbeihilfe

Sachsen kauft Ärzte, keine Apotheker

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Sachsen will als erstes Bundesland mit finanziellen Zuschüssen Medizinstudenten als künftige Hausärzte locken. Damit solle der zunehmende Mangel an Ärzten auf dem Lande behoben werden, teilte das Sozialministerium mit. Für das bundesweit einmalige Projekt „Studienbeihilfe“ kommen Studenten infrage, die an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sind und das Physikum - in der Regel nach zwei Jahren des Studiums - bestanden haben.

Für jeden künftigen sächsischen Hausarzt werden rund 20.000 Euro bereitgestellt: Im ersten und zweiten Jahr liegt die Förderung bei je 300 Euro im Monat, im dritten Jahr bei 400 Euro und im vierten bei 600 Euro. Im Gegenzug verpflichten sich die künftigen Mediziner vertraglich, nach Abschluss der Ausbildung in einem schlecht versorgten Gebiet zu arbeiten.

Wer seinen Vertrag aus persönlichen Gründen nicht erfüllt, muss das Geld und 5 Prozent Zinsen zurückzahlen, sagte ein Sprecher des Ministeriums gegenüber APOTHEKE ADHOC. Insgesamt stehen für das von Krankenkassen, Kassenärztlicher Vereinigung Sachsen und Sozialministerium entwickelte Projekt rund 3 Millionen Euro zur Verfügung.

Für Pharmaziestudenten sei derzeit keine „Studienbeihilfe“ geplant, sagte der Sprecher. „Eine flächendeckende Versorgung von Arzneimitteln ist in Sachsen gewährleistet.“ Die Apothekendichte entspreche ungefähr dem Bundesdurchschnitt. Deshalb gebe es auch keine Förderung, sagte der Sprecher.

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