Sachsen-Anhalt

Lischka (SPD) besucht Kammerpräsident Münch

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Berlin -

Direkt vor Ort hat sich der Bundestagsabgeordnete und rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, über die tägliche Arbeit in einer Apotheke informiert. Im Juni besuchte er die Nordpark-Apotheke in Magdeburg von Dr. Jens-Andreas Münch, Inhaber und Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. „Vieles ist vom Hörensagen mehr oder weniger bekannt. Es aber direkt vom Praktiker erklärt zu bekommen, hat dann doch noch eine andere Qualität“, erklärte Münch.

Münch erklärte seinem Besucher das Problem der Lieferengpässe. Die Regierung solle geeignete Maßnahmen ergreifen, um solche Lücken langfristig zu vermeiden. Es komme immer häufiger vor, dass ein Arzneimittel nicht erhältlich sei, so Münch.

Zwar könne der Apotheker in vielen Fällen ein vergleichbares Produkt auswählen und in Absprache mit dem Arzt abgeben. In manchen Fällen sei das aber nicht möglich. Im ungünstigsten Fall müsse der Arzt auf einen anderen Wirkstoff ausweichen, das sei für alle Beteiligten unbefriedigend und mit hohem Aufwand verbunden.

Bei der Vergütung sprach sich Münch für die Beibehaltung der derzeitigen Regelung aus: „Das Festhonorar von 8,35 Euro pro verordnetem Arzneimittel sichert allen Patienten einen gerechten Zugang zu notwendigen Arzneimitteln. Damit wird die Versorgungssicherheit, gerade auch in ländlichen Regionen, gestärkt“.

Zudem seien auch die festen Preise bei Rx-Arzneimitteln wichtig. „Sonst droht eine Benachteiligung von kranken Patienten sowie eine Ausdünnung der Versorgungsstrukturen in Deutschland“, so der Kammerpräsident zu seinem Besuch.

Münch betonte zudem die geringen Kosten für die Krankenkassen: Bei einer Apothekendichte, die unter dem europäischen Durchschnitt liege, betrügen die Ausgaben der Krankenkassen für alle 20.000 Apotheken mit ihren 150.000 Beschäftigten lediglich 2,3 Prozent der GKV-Gesamtausgaben.

Der Besuch kam zustande, nachdem die Apotheken im Vorfeld der Bundestagswahl im Herbst die Initiative „Gesundheit wählen“ gestartet hatten. Dort wurden alle Direktkandidaten der Parteien zu gesundheitspolitischen Themen befragt. „Uns ist es wichtig, auch nach der Wahl den direkten Draht zur Politik zu suchen. Immerhin haben wir einen gesetzlichen Auftrag zur Arzneimittelversorgung und sind keine Händler von Produkten“, so der Präsident. Erst im Februar hatte Münch den CDU-Bundestagsabgeordneten Tino Sorge empfangen.

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