Saarland

Manfred Saar bleibt Kammerpräsident APOTHEKE ADHOC, 30.11.2016 12:49 Uhr

Berlin - 

Auf der konstituierenden Sitzung der Vertreterversammlung der Apothekerkammer des Saarlandes wurde der bisherige Präsident Manfred Saar für eine weitere Amtszeit einstimmig wiedergewählt. Es ist die vierte Amtszeit von Saar. Einen anderen Bewerber um das Präsidentenamt gab es nicht.

In seiner Rede ging Saar auf die Diskussion über das Rx-Versandverbot ein und rief die Apothekerschaft zur Geschlossenheit auf: „Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes über die Nichtgeltung der deutschen Arzneimittelpreisverordnung für ausländische Versandapotheken hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass der Berufsstand in dieser existenzbedrohenden Situation zusammensteht. Meine Wiederwahl zum Präsidenten der Apothekerkammer des Saarlandes ist ein großer Ansporn, alles dafür zu tun, Schaden von der saarländischen Apothekerschaft abzuwenden.“

Manfred Saar bekleidet seit dem 1. Januar 2000 das Amt des Präsidenten der Apothekerkammer des Saarlandes. Als stellvertretende Präsidentin wurde Frau Christine Schoppe in ihrem Amt bestätigt. Zu Beisitzern wurden gewählt: Frau Dr. Ingrid Rugge, Frau Kerstin Seyffardt sowie Herr Sören Schwarzbeck.

Zuletzt setzte sich Saar nach dem EuGH-Urteil vor allem für die Apotheken vor Ort ein. Die Apothekerkammer des Saarlandes strich in ihrer Mitteilung zum Urteil die negativen Anreize für die Patienten heraus: Es stehe zu befürchten, dass es nicht wenige von der Zuzahlung befreite Versicherte darauf anlegten, sich „durch sogenanntes ‚Ärzte-Hopping‘ möglichst viele und hochpreisige Medikamente verschreiben zu lassen. Dies nur, um in den Genuss des geldwerten Rezeptbonus zu kommen“, argumentierte Saar.

Es dürfe nicht sein, dass dies zu steigenden Arzneimittelausgaben bei den Krankenkassen und damit zu Beitragssteigerungen für alle führe. Da im grenzüberschreitenden Versand von Arzneimitteln der deutsche Gesetzgeber aufgrund des Urteils des EuGH keinerlei Regelungsbefugnis mehr habe, „besteht die einzige Möglichkeit, diese falschen Anreizstrukturen abzuschaffen darin, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu verbieten“, so Saar.