Aus Protest gegen die Haltung der Krankenkassen zum Kassenabschlag will der saarländische Apothekerverband offenbar alle Verhandlungen mit den Krankenkassen abbrechen. Dem Vernehmen nach wurden bereits alle Verhandlungstermine zu Blutzuckerteststreifen abgesagt. Auch weitere Gesprächen über die bestehenden Lieferverträge wird der Verband möglicherweise absagen. Parallel hat der Verband die Apotheken aufgefordert, ein Fax an die Kassenverbände zu schicken.
Vom Abbruch der Verhandlungen wären die Primärkassen betroffen: Der Verband will in den kommenden Tagen die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, die Betriebs- und Innungskrankenkassen sowie die Knappschaft kontaktieren, um sie über die Protestmaßnahme zu unterrichten.
Die ABDA hatte ihre Mitgliedsorganisationen aufgefordert, bis Ende dieser Woche bekannt zu geben, ob und welche Protestmaßnahmen in den Regionen geplant sind. Ob im Saarland neben dem geplanten Verhandlungsabbruch weitere Aktionen, wie etwa der „Klappendienst“, vorgesehen sind, war zunächst nicht zu erfahren.
Heute hat der Verband zudem seine Mitglieder angeschrieben und sie aufgefordert, ein Protestfax an den GKV-Spitzenverband und den AOK-Bundesverband zu richten. In Vorbereitung auf das zweite Verhandlungstreffen am 14. November sollen die Apotheker die Kassenverbände zwischen dem 12. und 14. November stündlich mit dem Protest-Fax bombardieren. Inhaltlich entspricht das Fax dem Massenfax, das der Bayerische Apothekerverband vor rund zwei Wochen (BAV) verschickt hatte.
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