Altarzneimittel

Saarland appelliert an Apotheken

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Der saarländische Gesundheits-Staatssekretär Sebastian Pini (FDP) hat sich mit der dringenden Bitte an die Apotheken gerichtet, abgelaufene Arzneimittel von ihren Kunden auch weiterhin entgegenzunehmen. „Es muss sichergestellt sein, dass Alt-Arzneimittel auch zukünftig sachgerecht entsorgt werden“, so Pini. Das bisherige System, bei dem die Apotheken abgelaufene Medikamente von ihren Kunden entgegennehmen und die Pharmaindustrie den Abtransport und eine fachgerechte Entsorgung finanziere, habe sich über viele Jahre bewährt. Aus Sicht des Gesundheitsministeriums sei es daher wünschenswert, die bisherige Entsorgungspraxis, die den Menschen vertraut sei und sich im Alltag bestens bewährt habe, beizubehalten.

„Arzneimittel sind ein sensibles Produkt und müssen fachgerecht entsorgt werden“, so Pini. Seiner Meinung nach steht die Pharmaindustrie in der Pflicht: Die Hersteller müssten zu ihrer Verantwortung stehen und wie in der Vergangenheit auch eine sachgerechte Entsorgung sicherstellen. Abgelaufene Arzneimittel über den Hausmüll zu entsorgen, sei im Saarland zwar gesetzlich erlaubt, aber keine Alternative zu der bisherigen Entsorgungspraxis.

Bis Juni hatte die Entsorgungsfirma VfW im Auftrag der Hersteller Arzneimittel-Verpackungen als geldwertes Altpapier und damit verbunden auch die Altmedikamente entsorgt. Mit der Änderung der „Verpackungsverordnung“ wurde diese Branchenlösung gestrichen. Die Verpackungen von Medikamenten dürfen seitdem ausschließlich über ein Duales System entsorgt werden. Verhandlungen zwischen ABDA und den Pharmaverbänden waren Ende des Jahres an der Finanzierung gescheitert. Die Apotheken sehen die Industrie in der Pflicht und fordern eine gesetzliche Regelung.

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