Gesundheitsausschuss

Rx-Versandverbot ist tot Benjamin Rohrer, 27.06.2012 12:01 Uhr

Berlin - 

Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hat sich mehrheitlich gegen ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten ausgesprochen. Ein entsprechender Antrag der Linken wurde bei der heutigen Sitzung des Ausschusses von allen anderen Fraktionen* abgelehnt.

 

Die Linke hatte in ihrem Antrag darauf hingewiesen, dass der Versandhandel nicht das leisten könne, was Präsenzapotheken leisteten, und zudem die Arzneimittelsicherheit gefährde. Hintergrund war die neue Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO), mit der die Apotheker verpflichtet werden, die pharmazeutische Beratung bei der Medikamentenabgabe aktiv anzubieten: Diese Vorgabe könne im Versandhandel nicht erfüllt werden, heißt es in dem Antrag. „Es ist nicht akzeptabel, Internet- und Präsenzapotheken mit zweierlei Maß zu messen.“

Im Frühjahr hatte auch der Bundesrat mehrheitlich für ein solches Verbot gestimmt. Die Koalitionsparteien hatten daraufhin allerdings klar gestellt, dass sie gegen den Vorstoß stimmen würden. Auch die SPD wollte sich dem Rx-Versandverbot nicht anschließen.

____________________________________________

* In einer früheren Version des Beitrags hatte es geheißen, die Grünen hätten sich bei der Abstimmung enthalten. Korrekt ist, dass die Fraktion gegen den Antrag der Linken gestimmt hat.