Rx-Versandverbot

CDU-Integrationsbeauftragte unterstützt Apotheker

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Berlin -

In der Debatte um das Rx-Versandverbot geben sich seit Wochen Politiker in Apotheken die Klinke in die Hand, um sich über deren Aufgaben und Leistungen zu informieren. Nun wollte sich auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Cemile Giousouf mit einigen CDU-Lokalpolitikern ein eigenes Bild über den Berufsalltag der Apothekenmitarbeiter in der Internationalen Rathaus-Apotheke in Hagen machen. 

Die Inhaber der Apotheke Dres. Klaus und Christian Fehske haben Giousouf in ihre Apotheke eingeladen, um der CDU-Politikerin die vielfältigen Aufgaben einer Vor-Ort-Apotheke zu veranschaulichen, die über die reine Abgabe von Arzneimitteln hinausgehen. Sie zeigten der Integrationsbeauftragten der CDU-Bundestagsfraktion das Labor und Rezeptur. Die Apotheke stellt nicht nur viele Salben, Cremes und Lotionen individuell her, sondern auch Kapseln und Zäpfchen beispielsweise für Kinder oder Schwerstkranke in Dosierungen, die von der Industrie laut Fehskes oft aus wirtschaftlichen Gründen nicht angeboten werden.

Die Ausgangsstoffe dazu müssten im eigenen Labor auf Identität und Reinheit geprüft werden, erklärten die Pharmazeuten. Außerdem werde bei der Abgabe von Arzneimitteln überprüft, ob sie sich mit den übrigen eingenommenen Medikamenten vertragen. Die exakte Anwendung werde zudem erläutert und teilweise auch geübt. Denn Untersuchungen zeigten, dass die Compliance der Patienten wesentlich von der Überzeugung des verordnenden Arztes und der fachkundigen Kommunikation bei der Abgabe in der Apotheke abhängt, geben die Apotheker zu bedenken.

Ein Thema war laut Fehskes das kontrovers diskutierte Rx-Versandverbot. Eilig benötigte Arzneimittel seien in einer Vor-Ort-Apotheke meist sofort verfügbar oder könnten in wenigen Stunden besorgt und in dringenden Fällen dann auch nach Hause geliefert werden, so die Argumentation der Apotheker. Eine gut organisierte Notdienst-Regelung gewährleiste, dass auch nachts und am Wochenende dringend benötigte Arzneimittel wie Antibiotika oder Schmerz- und Fieber-Zäpfchen für Kinder sofort verfügbar seien.

„Da all diese Leistungen von Versand-Apotheken nicht erfüllt werden können, ist es wichtig, die zeitnahe flächendeckende Arzneimittel-Versorgung durch Vor-Ort-Apotheken zu erhalten, statt sie durch unsolidarische Wettbewerbsverzerrung zu gefährden“, betonten Klaus und Christian Fehske im Gespräch mit Giousouf.

Im Interview mit dem lokalen Radiosender „Radio Hagen“ zeigte die Bundestagsabgeordnete Verständnis für die Forderung der Apotheker und begrüßte den Gesetzentwurf, mit dem Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimittel verbieten will. „Ich bin froh, dass unser Gesundheitsminister das EuGH-Urteil so nicht mittragen will“, sagte sie.

Klaus und Christian Fehske haben die Politikerin nicht nur auf die pharmazeutischen Aufgaben der Apotheken hingewiesen, sondern hoben auch ihre wichtiger Rolle für den Arbeitsmarkt und die Integration hervor. „Öffentliche Apotheken bieten Ausbildungsplätze für drei unterschiedliche Berufe: für PKA im dualen System sowie für PTA und Apotheker jeweils für den praktischen Teil“, erklärte Klaus Fehske.

„Dazu kommen gerade in die internationale Apotheke in den letzten Jahren vermehrt Hospitanten, die als Flüchtlinge in ihren Heimatländern oft bereits pharmazeutische Berufe hatten und nun bei uns neben der deutschen Sprache auch die Besonderheiten unseres Gesundheitswesens kennenlernen wollen“. Die Ausbildung und nachfolgende Berufsausübung von ausländischen Apothekern ergebe eine sehr gelungene natürliche Integration dieser „meist jungen Frauen“.

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