Rx-Versandverbot

Adexa kündigt SPD die Freundschaft

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Berlin -

Wegen des anhaltenden Widerstands gegen ein Rx-Versandverbot kündigt die Apothekengewerkschaft Adexa der SPD ihre Freundschaft auf. Im Bundestagswahlkampf droht die Adexa damit, die mehr als 138.000 Angestellten aller Berufsgruppen in den öffentlichen Apotheken und den Berufsnachwuchs gegen die SPD in Stellung zu bringen.

Das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) geplante Rx-Versandverbot ist immer noch nicht in trockenen Tüchern. „Angesichts der Verweigerungshaltung führender SPD-Politiker sieht die Adexa den sozialdemokratischen Gedanken mit anderen Augen“, so die Gewerkschaft in einer Mitteilung. Wer multinationalen Konzernen Tür und Tor öffne, die bewährte niederschwellige Arzneimittelversorgung zerstöre und tausende an Arbeitsplätzen gefährde, „ist als sozialdemokratischer Partner nicht ernst zu nehmen“, zeigt sich der neue Adexa-Chef Andreas May enttäuscht von der SPD.

Apothekenangestellte erwarteten von einer Regierungspartei, dass sie sich für familienfreundliche Arbeitsplätze und für wohnortnahe persönliche pharmazeutische Beratung einsetze – und dass sie sich für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung stark mache. Dann droht die Adexa mit Folgen für den anstehenden Bundestagswahlkampf: „Die Bundestagswahl naht. Apothekenangestellte sind nicht nur Wähler, sondern Multiplikatoren des öffentlichen Lebens.“

Erst im Februar hatte sich die Adexa in einem Brief an die Bundestagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gewandt und sich noch einmal nachdrücklich für ein Rx-Versandverbot stark gemacht. Der Adexa-Vorsitzende Andreas May sagte dazu: „Wir wollen den Standesorganisationen in puncto Rx-Versandverbot noch einmal Rückendeckung geben. Dem CDU-geführten Bundesgesundheitsministerium hatten wir unsere Resolution zum EuGH-Urteil mit Forderung nach einem Rx-Versandverbot bereits im November geschickt. Nun hängt ja viel davon ab, dass sich auch der Koalitionspartner SPD zu diesem Schritt durchringt.“

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