Krankenhäuser

RWI: 200 Kliniken vor der Pleite

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10 Prozent der rund 2000 deutschen Krankenhäuser stehen offenbar vor dem wirtschaftlichen Ruin. Dies geht aus einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) hervor, aus der die „Ärztezeitung“ vorab zitiert und die in der kommenden Woche veröffentlicht werden soll.

Insbesondere kommunale Krankenhäuser seien bedroht, da der Kostendruck gestiegen sei. Grund der finanziellen Probleme sei unter anderem, dass die Kommunen immer weniger in ihre Kliniken investierten, sagte RWI-Präsident Professor Dr. Christoph Schmidt im „ZDF-Morgenmagazin“. Schmidt forderte daher, marode Standorte zu schließen.

Einem Sprecher zufolge handelt es sich bei der Studie um eine Eigeninitiative des RWI. Das Institut, das zur Wissenschaftsgemeinschaft Leibniz gehört und sich der außeruniversitären Wirtschaftsforschung widmet, war wiederholt in die Schlagzeilen geraten, weil es seine Studien von Firmen wie DocMorris oder Pfizer finanziell unterstützen lassen hatte. Im September vergangenen Jahres hatte das RWI unter Federführung von Professor Dr. Jürgen Wasem ein Positionspapier zur Gesundheitsreform veröffentlicht, in dem die Aufhebung des Fremdbesitzverbotes für Apotheken gefordert wurde.

Auf die aktuelle Kritik an den Zuständen in den Kliniken reagierte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) prompt: „Es ist zu kurz gefasst, die finanziellen Probleme vieler Krankenhäuser auf unwirtschaftliche Strukturen oder Standortursachen zu schieben. Maßgeblich mitverantwortlich sind die Kürzungen zur Sanierung der Gesetzlichen Krankenversicherung, die in diesem Jahr dazu führen, dass die Krankenhäuser bundesdurchschnittlich gerade mal 0,3 Prozent Preiserhöhungsspielraum haben“, so der DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.

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