Aus Osteuropa eingewanderte Mediziner sollen künftig in Brandenburg den Ärztemangel mildern helfen. In einem bisher bundesweit einmaligen Modellprojekt würden zunächst 20 russischstämmige Ärzte bei ihrem Wiedereinstieg in den Beruf unterstützt, sagte Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) am Montag in Potsdam. Diese lebten zumeist schon sehr lange in Deutschland und seien vielfach bereits seit mehreren Jahren arbeitslos oder hätten Jobs unter ihrer Qualifikation. Alle hätten aber zuvor in ihrer Heimat langjährige Berufserfahrungen gesammelt.
In einem zehnmonatigen Kurs sollen den Teilnehmern nun deutsche Sprach- und medizinische Fachkenntnisse vermittelt werden, die dem deutschen Standard entsprechen. Nach einer erfolgreichen Abschlussprüfung könnten sie dann in Kliniken oder Arztpraxen vermittelt werden, sagte Ziegler. Für das Projekt stehen 150.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Landeshaushalt zur Verfügung. Zudem fließe nochmals die gleiche Summe über das Arbeitslosengeld II.
In ganz Brandenburg fehlten inzwischen bereits allein 175 Hausärzte, sagte Ziegler. Wenn das Pilotprojekt erfolgreich verlaufe, könne es auch auf andere Berufsfelder ausgeweitet werden. Das Land könne nicht auf gut ausgebildete Einwanderer verzichten.
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