GKV-Finanzierung

Rürup wirft Rösler Verrat vor APOTHEKE ADHOC, 02.06.2010 11:10 Uhr

Berlin - 

Der ehemalige Wirtschaftsweise Professor Dr. Bert Rürup hat die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur Einführung einer kleinen Kopfpauschale kritisiert: „30 Euro wären durchaus ein gesichtswahrender Einstieg. Allerdings wäre es so etwas wie ein Verrat an der Pauschalbeitragsidee“, sagte Rürup dem Gesundheitswirtschaftsmagazin „kma“.

Rürup, heute als Unternehmensberater unterwegs, ist dagegen, den Sozialausgleich nicht über die Steuern, sondern „nur von den etwas besser verdienenden Kassenmitgliedern finanzieren zu lassen“. In diesem Fall wäre der Ausgleich aus seiner Sicht „genauso wenig zielgenau und so wenig gerecht wie es der derzeitige kasseninterne Ausgleich ist“.

Unterstützung erhielt Rürup von dem ehemaligen Leiter der Konjunkturabteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Professor Dr. Gustav Horn: „Dies ist der erste Schritt zum Ausstieg aus dem Sozialausgleich wie dies fast zu erwarten war. Zugleich setzt der Bundesgesundheitsminister mit dieser Regelung verschärfte Anreize für Gutverdiener, in die private Krankenkasse zu wechseln.“