Professor Dr. Bert Rürup - Vorsitzender im „Rat der Wirtschaftsweisen“ - wechselt zum 1. April 2009 zum Finanzdienstleister AWD. In Zukunft wird Rürup für den Konzern aus Hannover als Sonderberater für die private und betriebliche Altersvorsorge fungieren. Gleichzeitig soll er für die Erschließung neuer Märkte, insbesondere in China, sorgen.
Auf eine Anfrage der Linksfraktion erklärte die Bundesregierung jetzt, sie habe keinen Anlass zu der Annahme, dass Rürups zukünftige Tätigkeit zu einem „Konflikt bei der Verquickung von privaten und öffentlichen Interessen“ führt.
Rürup selbst kündigte an, er werde vor Antritt seiner neuen Tätigkeit aus dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und aus dem Sozialbeirat der Bundesregierung ausscheiden. Über einen Nachfolger für den scheidenden Wirtschaftsweisen ist noch nicht entschieden.
Rürup hatte sich in der Vergangenheit mehrfach für eine Liberalisierung des Apothekenmarktes ausgesprochen. Die potenziellen Kettenbetreiber verlieren mit Rürup vorerst einen ihrer prominentesten Befürworter: Erst im November hatte sich der Sachverständigenrat in seinem Jahresgutachten mit dem Titel „Die Finanzkrise meistern - Wachstumskräfte stärken“ erneut für Apothekenketten stark gemacht.
AWD hatte übrigens erst vor kurzem eine weitere namhafte Persönlichkeit mit guten Kontakten zur Bundespolitik angeworben: 2006 übernahm mit Béla Anda ein ehemaliger Regierungssprecher und Chef des Bundespresseamtes den Posten des Kommunikationsdirektors beim Konzern.
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