Gesundheitsfonds

Rürup: „Perverser Wettbewerb“ dpa/APOTHEKE ADHOC, 29.02.2008 10:30 Uhr

Berlin - 

Der Gesundheitsfonds provoziert laut Wirtschaftsweisem Bert Rürup einen „perversen Wettbewerb um Versicherte mit gutem Einkommen“. Nach einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ fordert der Experte eine „Notoperation“ am Fonds. Von 2009 an soll nach dem Willen der Regierung die Finanzierung aller Krankenkassen über den Fonds laufen. Doch damit werde keines der Finanzierungsprobleme substanziell gelöst, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats der Bundesregierung.

Die „willkürliche Aufteilung“ in ein System der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung bleibe ebenso bestehen wie die „beschäftigungsfeindliche Verkoppelung von Gesundheitskosten und Arbeitskosten durch lohnabhängige Beiträge“, sagte Rürup. Der Wettbewerb unter den Kassen werde „nur noch“ über Zusatzprämien und Rückerstattungen stattfinden.

Rürup rechnet allerdings damit, dass der Gesundheitsfonds kommt. „Diesem Kompromiss ist ein so Reputation schädigender Einigungsprozess vorausgegangen, dass ein Abrücken sehr unwahrscheinlich ist“, sagte er.