Rürup: „Notoperation“ am Fonds dpa, 21.01.2008 17:07 Uhr
Der Wirtschaftsexperte Bert Rürup hat Änderungen an dem für 2009 geplanten Gesundheitsfonds für die gesetzliche Krankenversicherung gefordert. Der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sieht Krankenkassen mit vielen Geringverdienern vom Zusammenbruch bedroht und fordert eine „Notoperation“ am Gesetz. Rürup sagte am Montag in Essen, die Auswirkungen eines hohen Anteils an Geringverdienern müsse durch den Gesundheitsfonds ausgeglichen werden und nicht durch Zusatzbelastungen der Mitglieder der betroffenen Kasse. Wenn der Ausgleich innerhalb einer Krankenkasse durch Zusatzbeiträge erfolgen müsse, drohe ihnen die Pleite, völlig unabhängig davon, wie effizient die Kasse arbeite.
Rürup erwartet, dass die Krankenkassen versuchen werden, bei der erstmaligen Festlegung des Beitragssatzes zum Ende dieses Jahres einen hohen Beitragssatz durchzusetzen, damit sie im Kampf um Mitglieder nicht gleich im ersten Jahr Zusatzbeiträge erheben müssten. Sie würden eher versuchen mit Rückzahlungen Mitglieder zu ködern, sagte Rürup beim Festakt zum 100. Geburtstag des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen.