Transplantationsmedizin

Rösler wirbt für Organspende

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Angesichts des großen Mangels an Spenderorganen in Deutschland wirbt Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) für das Ausfüllen eines Spendeausweises. „Hier gibt es Spielraum nach oben“, sagte Rösler zum Start einer Aufklärungskampagne. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) warten derzeit etwa 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan.

Die in anderen EU-Ländern geltende Widerspruchslösung sehe er skeptisch, sagte Rösler. Ärzte könnten dann allen Hirntoten Organe entnehmen, wenn die Betroffenen zuvor nicht widersprochen haben. Heute muss man vorher seine Bereitschaft erklären - per Ausweis oder mit Aussagen gegenüber Angehörigen, die die Klinikärzte im Ernstfall über den Willen des Verstorbenen aufklären können.

Einer neuen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge hat die Spendebereitschaft zugenommen. Stimmten vor zwei Jahren 67 Prozent der 14- bis 75 Jährigen einer Organspende zu, stieg ihr Anteil jetzt auf 74 Prozent. Dennoch hat nur jeder Vierte einen Spendeausweis (2008: 17 Prozent).

Mit einer Wanderausstellung will die BZgA für Organspende werben. Nach wie vor stürben täglich drei Menschen, weil es für sie keine neue Niere, Leber oder Bauchspeicheldrüse gebe, sagte die BZgA-Direktorin Professor Dr. Elisabeth Pott. Rösler und Pott riefen dazu auf, Organpate zu werden - also die Bereitschaft für eine spätere Spende zu erklären und bei Bekannten dafür zu werben.

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