Pflegeversicherung

Rösler will Zusatzbeiträge ausweiten dpa/APOTHEKE ADHOC, 14.11.2010 14:24 Uhr

Berlin - 

Nach dem Umbau der Kassenbeiträge will Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) auch in der Pflegeversicherung zügig Zusatzbeiträge einführen. Am 7. Dezember will Rösler erstmals mit Fachleuten und Verbandsvertretern aus dem Pflegebereich über Reformvorschläge beraten. Dies kündigte er gegenüber dem Hamburger Abendblatt an.

Die kapitalgedeckte Zusatzversicherung war im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP vereinbart worden. Derzeit liegt der bundeseinheitliche Beitragssatz bei 1,95 Prozent des Einkommens bis zur Beitragsbemessungsgrenze von 3750 Euro. Außer in Sachsen, wo aufgrund des Buß- und Bettages die Arbeitgeber nur 0,475 Prozent tragen, werden die Beiträge paritätisch geteilt. Seit 2005 müssen kinderlose Mitglieder ab Vollendung des 23. Lebensjahres zusätzlich einen Beitragszuschlag von 0,25 Prozent entrichten.

Rösler denkt außerdem darüber nach, wie dem wachsenden Fachkräftemangel in der Pflegebranche begegnet werden kann. Die Arbeitgeber rief er auf, Pflegekräfte deutlich höher zu bezahlen als bisher. „Wer heute Fachkräfte will, muss auch bereit sein, fair zu bezahlen“, sagte er.

In Deutschland leben nach früheren Angaben Röslers etwa 2,4 Millionen Pflegebedürftige. Diese Zahl werde in 10 bis 15 Jahren auf mindestens 3 Millionen steigen.