Arzneimittelkriminalität

Rösler will Vertriebswege prüfen dpa, 25.02.2011 12:00 Uhr

Berlin - 

Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) ist empört über den Skandal mit gefälschten HIV-Medikamenten. Rösler finde es verwerflich, dass offensichtlich Geschäfte auf dem Rücken der Ärmsten gemacht wurden, hieß es in seinem Umfeld. Nun müssten die Ermittlungen in dem Fall abgewartet werden. Auf Basis der Ergebnisse müsse geprüft werden, ob es Regelungslücken gebe, die geschlossen werden müssten.

Bislang sind drei Fälle bekannt, in denen Virostatika, die für den afrikanischen Markt gedacht waren, illegal nach Deutschland importiert, umverpackt und in die reguläre Lieferkette gebracht wurden. Bei einem Pharmahändler aus Sylt hatten mehrere Pharmagroßhändler gefälschte HIV-Medikamente bezogen; der Reimporteur war nach eigenen Angaben ebenfalls Opfer von Fälschern geworden. Eine Gefährdung von Patienten gilt als unwahrscheinlich, da es sich in allen Fällen offenbar um Packungsfälschungen handelte und die Arzneimittel selbst in Ordnung waren.