Gesundheitsprämie

Rösler will Seehofer überzeugen dpa, 31.05.2010 08:17 Uhr

Berlin - 

Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) treibt sein Prämienmodell für die gesetzlichen Krankenkassen trotz des Widerstandes auch innerhalb der schwarz-gelben Koalition voran. Heute will er einen der Hauptgegner der Kopfpauschale, den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, überzeugen. Der CSU-Vorsitzende und der FDP-Politiker treffen sich dazu unter vier Augen in der bayerischen Staatskanzlei in München.

Rösler erwägt Medienberichten zufolge monatliche Zusatzprämien zum Krankenkassenbeitrag in Höhe von 15 bis 30 Euro. Ein Sozialausgleich für Geringverdiener soll nicht wie ursprünglich geplant von den Steuerzahlern, sondern von den Beitragszahlern kassiert werden.

Das Ministerium nahm dazu keine Stellung. Es bestritt aber, dass die Einkommensgrenze von derzeit monatlich 3750 Euro, bis zu der Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse erhoben werden, um rund 400 Euro angehoben werden soll.

Nach Einschätzung der gesetzlichen Krankenkassen würden die erhöhten Zusatzbeiträge „theoretisch“ ausreichen, um ihr 2011 erwartetes Defizit zu decken. „Die Defizite sind aber nicht gleichmäßig verteilt, manchen Kassen würde es also nicht reichen“, sagte die Vorstandschefin des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherer (GKV), Dr. Doris Pfeiffer, der Süddeutschen Zeitung. Sie sei allerdings dagegen, „die Probleme einfach durch höhere Beiträge zu lösen“. Pfeiffer plädierte für Einschnitte bei den Honoraren der niedergelassenen Ärzte und den Krankenhäusern.