Schweinegrippe

Rösler soll für Länder Pandemrix verkaufen Yvette Meißner, 07.12.2009 13:46 Uhr

Berlin - 

Die Bundesländer suchen einen Käufer für 2,2 Millionen Dosen des Schweinegrippeimpfstoffs Pandemrix. Es handelt sich dabei um die komplette vom Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) zugesicherte Liefermenge der Kalenderwoche 52. Laut Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) wird derzeit der Bedarf anderer Nationen abgefragt, um einen Abnehmer zu finden.

Wegen der niedrigen Impfbereitschaft der Bevölkerung scheint sich Sorge um den Verbleib der überschüssigen Impfdosen breit zu machen: Die Krankenkassen zahlen nur die Kosten der Dosen, die tatsächlich verimpft worden sind. Die Bundesländer - verantwortlich für Katastrophenschutz und Seuchenabwehr - tragen daher das wirtschaftliche Risiko des Impfstoffes, der nicht zum Einsatz gekommen ist.

Derzeit gebe es eine Arbeitsgruppe im Bundeskanzleramt, die sich mit dieser Problematik auseinandersetze, sagte der Bundesgesundheitsminister am Rande eines Impfgipfels in Berlin. Rösler, der das Geschäft auf Kommissionsbasis für die Länder abwickeln soll, betonte, dass sich die Bundesregierung nicht in der Pflicht sieht, für etwaige Ausfälle aufzukommen. Das habe auch der Bundesfinanzminister signalisiert.

Insgesamt hatten die Bundesländer 50 Millionen Dosen Pandemrix bei GSK geordert. Nach Angaben Röslers haben sich bislang 5 Prozent der Bevölkerung und 15 Prozent des medizinischen Personals impfen lassen - entsprechend 4,5 bis 6 Millionen Dosen. Für einen Pandemieschutz wird aber eine Durchimpfung von 30 Prozent gefordert.