Medizinstudium

Rösler plant „Landarztquote“ dpa/APOTHEKE ADHOC, 06.04.2010 13:04 Uhr

Berlin - 

Medizinstudenten, die nach ihrer Ausbildung als Landarzt arbeiten wollen, sollen bevorzugt einen Studienplatz erhalten. Eine solche „Landarztquote“ für das Medizinstudium wolle Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) im Rahmen der von der Regierungskoalition angestrebten Verbesserung der medizinischen Versorgung auf dem Land einführen. Dies sagte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums heute und bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Am Wochenende hatte sich Rösler dafür ausgesprochen, die Zugangsbeschränkung (Numerus clausus) für das Medizinstudium aufzuheben, um so dem zunehmenden Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken.

Die Einführung einer „Vorabquote“ ist den Angaben zufolge bei besonderem öffentlichen Bedarf für Landärzte denkbar. Sie könne dazu beitragen, in dünn besiedelten Gebieten „die medizinische Unterversorgung abzubauen“. Eine Landarztquote für Medizinstudenten wäre vergleichbar mit der Quote für den Sanitätsdienst der Bundeswehr: Laut Ministerium werden dafür 2,2 Prozent der Medizin-Studienplätze vorgehalten.

Vollkommen neu ist Röslers Idee nicht: Schon seine Amtsvorgängerin Ulla Schmidt (SPD) hatte den Bundesländern vorgeschlagen, Stipendien an Studenten zu vergeben, die sich bereiterklären, zumindest für einige Zeit an einem unterversorgten Ort zu arbeiten.