Erstattungsfähigkeit

Rösler hält an Homöopathie fest dpa, 12.07.2010 18:56 Uhr

Berlin - 

Angesichts des Finanzdrucks der Krankenversicherung ist ein hitziger Streit über Homöopathie auf Kassenkosten entbrannt. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will daran festhalten. Die CDU zeigt sich uneins. SPD-Gesundheitsexperte Professor Dr. Karl Lauterbach hatte gefordert, gesetzlichen Kassen die Bezahlung von Homöopathie zu verbieten.

„Grundsätzlich spricht nichts gegen Wahltarife, auch nicht bei der Homöopathie“, sagte Rösler der „Passauer Neuen Presse“. „Wenn eine Krankenkasse diesen Weg geht, kann und sollte ihr das nicht verwehrt werden.“ Die Allgemeinheit dürfe aber nicht belastet werden. Wahltarife brächten mehr Wettbewerb, man werde sie aber insgesamt überprüfen.

Baden-Württembergs Sozialministerin Monika Stolz (CDU) warnte vor der Streichung einzelner Leistungen. „Die Krankenkassen können wählen, ob sie ihren Mitgliedern die Homöopathie anbieten oder nicht.“ Das sei ein Wettbewerbselement. „Wir sollten nicht immer versuchen, alles gleich zu machen.“ Homöopathie könne eine gute kostengünstige Ergänzung sein.

Die Kassen verteidigten Homöopathie-Angebote. Angesichts der diskutierten Mehrausgaben für die Ärzte und Kliniken dürften jetzt nicht Leistungskürzungen für die Versicherten diskutiert werden, sagte ein Verbandssprecher. „Hier beginnt eine Debatte in die völlig verkehrte Richtung zu laufen.“