Transplantationsmedizin

Rösler gegen Druck bei Organspende dpa, 07.02.2011 09:45 Uhr

Berlin - 

Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) will mehr Bürger dazu bringen, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Dazu schlug er im Magazin Spiegel vor, jedem, der einen Personalausweis oder einen Führerschein beim Amt abholt, eine Informationsbroschüre und einen Organspendeausweis auszuhändigen.

Zugleich lehnte Rösler mit Blick auf einen Vorstoß des Unions-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU) „jede Form von Druck“ als kontraproduktiv ab. Kauder hatte vorgeschlagen, dass jeder, der sich einen Personalausweis ausstellen lässt, beim Einwohnermeldeamt entscheiden muss, ob er im Falle seines Todes Organe spenden will.

Rösler betonte: „Alles beruht auf Freiwilligkeit.“ Das von ihm vorgeschlagene Verfahren werde trotzdem dazu führen, „dass künftig deutlich mehr Menschen für das Thema sensibilisiert werden und einen Organspendeausweis ausfüllen“. Umfragen zufolge wären 74 Prozent der Deutschen grundsätzlich bereit, Herz, Lunge oder Nieren zu spenden. Eine entsprechende Erklärung hätten aber nur 25 Prozent abgegeben.

„Allein die Möglichkeit, unkompliziert beim Bürgeramt an einen Spenderausweis zu kommen, wird die Zahl steigern“, sagte der Minister. Geplant ist zudem, Krankenhäuser, in denen Organspenden möglich sind, gesetzlich zur Anstellung eines geschulten Transplantationsbeauftragten zu verpflichten.