Telematik

Rösler: eGK kommt schrittweise dpa, 20.11.2009 16:06 Uhr

Berlin - 

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hat Gerüchte über einen Stopp der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zurückgewiesen. Er räumte aber Verzögerungen ein. Die Karte soll schrittweise eingeführt werden. Darauf habe sich Rösler mit der Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen geeinigt, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Weil komplizierte technische Fragen offen seien, gebe es ein unbefristetes Moratorium für bestimmte Funktionen. Zunächst blieb offen, wann eine bundesweite Einführung der elektronischen Gesundheitskarte möglich ist.

Das Gesundheitsministerium versicherte, die Pläne für die eGK seien trotz Verzögerungen nicht vom Tisch. „Es kommt eine erweiterte Krankenversicherungskarte mit Foto, mit Notfalldaten, die fälschungssicher ist“, sagte die Sprecherin.

Die Koalition hatte bei den Kassen für Verunsicherung gesorgt, weil sie das Projekt prüfen will. Deshalb spricht Rösler mit Kassenärzten, Krankenkassen und Herstellern. Der Branchenverband Bitkom erklärte, die Industrie verbessere ständig ihre Produkte. Dadurch dürfe es aber nicht dazu kommen, in Wartefunktion zu erstarren. Die Nachbarländer seien weiter.

Die Kassen hatten nach einem Brief von Rösler ihre Blockade beendet. Sie kündigten vor zwei Wochen an, dass bis Ende November oder Anfang Dezember alle Kassen in der Startregion Nordrhein mit der Ausgabe der neuen Karten an die Versicherten beginnen würden.

In der ersten Version sind auf der Karte neben dem Foto des Versicherten und Auslandskrankenschein nur Stammdaten des Patienten gespeichert - wie bei der bisherigen Versichertenkarte.