Pflegereform

Rösler: Angehörige auf Kur schicken dpa, 14.02.2011 15:30 Uhr

Berlin - 

Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) will die enormen Belastungen von Millionen pflegenden Angehörigen mit zusätzlichen Kuren und neuen Versicherungsleistungen mindern. Nach einem Spitzengespräch mit Vertretern der Pflegebranche sagte Rösler, dass die bis zu vier Millionen Betroffenen mit den Pflegebedürftigen einen Tapetenwechsel durch spezielle Kuren auf Kassenkosten bekommen können.

Sachbearbeiter sollten zudem flexibler über die Bewilligung von Rollstühlen und anderem entscheiden können. Bei Konflikten zwischen Pflegendem und Bedürftigem solle unter anderem ein Notfalltelefon helfen. Rösler deutete zudem an, dass Pflegegeld und Sachleistungen künftig verstärkt zusammen gewährt werden könnten.

Rösler dämpfte aber zugleich die Erwartungen: „Nicht all das, was wünschenswert ist, ist auch finanziell machbar.“ Einen Gesetzentwurf für die Pflegereform kündigte Rösler bis Mitte des Jahres an. Über die Finanzierung werde erst zum Schluss der Verhandlungen geredet. Die Pflegeexperten zeigten sich enttäuscht: „Wir brauchen bald Greifbares“, sagte der Präsident des Pflegerates, Andreas Westerfellhaus.