Gestiegene Kosten

Rezepturen: DAV kündigt Hilfstaxe

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Berlin -

Die Kosten steigen, doch die Kassen wollen nicht mehr zahlen. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung hat der Deutsche Apothekerverband (DAV) daher heute einstimmig beschlossen, die Anlagen 1 (Stoffe) und 2 (Gefäße) zur Hilfstaxe fristgerecht zum Jahresende gegenüber dem GKV-Spitzenverband zu kündigen. Laut DAV geht es um Grundsätzliches.

Nach deutlichen Erhöhungen bei den Einkaufspreisen der Apotheken hatte der DAV nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten mehrere Vorschläge zu Anpassungen bei der Abrechnung von Rezepturen gemacht, die der GKV-Spitzenverband aber jeweils ablehnte.

„Wir setzen damit ein Zeichen, dass wir die permanente Blockade der Krankenkassen bei zwingend erforderlichen Preisanhebungen nicht weiter hinnehmen“, so der DAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann. „Wenn die Apotheken dringende und wichtige Rezepturen für Patientinnen und Patienten herstellen, dann müssen Sie dafür auch angemessen bezahlt werden.“

Der Beschluss kommt pünktlich zum Deutschen Apothekertag (DAT). Die Kündigung wird fristgerecht bis zum 30. September eingereicht. Ab dem kommenden Jahr wird dann nach §§ 4 und 5 der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) abgerechnet. Für alle Beteiligten bedeute dies einen unnötigen Mehraufwand. Immerhin wurden laut DAV im vergangenen Jahr mehr als 12 Millionen Rezepturen hergestellt.

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