Deutscher Apothekertag 2024

Resolution: „Mehr Apotheke wagen“ Lilith Teusch, 10.10.2024 09:55 Uhr

Zu Beginn des Deutschen Apothekertages in München verabschiedeten die Delegierten die Resolution „Mehr Apotheke wagen“, in der sie die Bundesregierung auffordern, das Apothekenreformgesetz abzulehnen. APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Zu Beginn des Deutschen Apothekertages in München haben die mehr als 300 Delegierten mit großer Mehrheit die Resolution „Mehr Apotheke wagen“ verabschiedet. Darin fordern die Apothekerinnen und Apotheker die Bundesregierung auf, das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) abzulehnen, weil es die bewährte heilberufliche Versorgung gefährde und zu einem Qualitätsverlust in der Patientenversorgung führe. Die Apotheke dürfe nicht zu einer reinen Abgabestelle degradiert werden und finanzielle Soforthilfen seien notwendig, um die Schließungswelle von Apotheken zu stoppen.

Anlass für die Resolution, deren Titel Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening bereits gestern in ihrer Rede nutzte, sei die Rede von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf der Auftaktveranstaltung gewesen, der nach wie vor am seit Monaten diskutierten und vielfach kritisierten ApoRG-Inhalt „Apotheken ohne Approbierte“ festhalten will. So finden sich in der Resolution auch die bekannten Forderungen wieder:

„Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker fordert die Bundesregierung auf, das von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach vorgelegte Apothekenreformgesetz abzulehnen. Stattdessen brauchen die Patientinnen und Patienten eine Reform, die die wohnortnahe, sichere Arzneimittelversorgung durch die heilberuflich geführten Apotheken vor Ort nachhaltig stärkt und zukunftsfähig macht.“

Lauterbachs Pläne gefährdeten die bewährte Versorgung massiv und würden Apotheker:innen in den Apotheken vor Ort faktisch abschaffen – was einen erheblichen Qualitätsverlust bedeute. Dabei seien das Fachwissen und die Beratung durch Approbierte essenziell, viele Leistungen könnten so gar nicht mehr erbracht werden.

„Die Apotheke vor Ort als niedrigschwellige und heilberuflich geführte Einrichtung würde zu einer reinen Abgabestelle degradiert. Dieser Rückschritt wäre verheerend für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Statt Apotheken zu schwächen, müssen ihre Kompetenzen gestärkt und ausgebaut werden. Zudem fordern die Hauptversammlung die Bundesregierung auf, umgehend finanzielle Soforthilfen für Apotheken bereitzustellen, um die akute Schließungswelle zu stoppen.“