Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat vor den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit gewarnt. Am Rande der 67. Weltgesundheitsversammlung (WHA), des höchsten Entscheidungsgremiums der Weltgesundheitsorganisation WHO, warnte Gröhe vor Hitze, Überschwemmungen und die damit einhergehende Ausbreitung von Infektionskrankheiten, die vor allem Länder mit einer unzureichenden Gesundheitsversorgung vor große Herausforderungen stellen würden.
Umso wichtiger sei es, dass weltweit Vorkehrungen getroffen würden, um die Gesundheitssysteme auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. „Mit den deutschen Erfahrungen aus der internationalen Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz und globale Gesundheitspolitik können wir hier einen wichtigen Beitrag leisten“, so Gröhe.
Auch die Bekämpfung der globalen Zunahme von Antibiotikaresistenzen steht auf der Tagesordnung der diesjährigen WHA. „Die weltweite Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen muss gestoppt werden“, sagte Gröhe. Wenn Antibiotika nicht mehr wirken würden, könnten schon Infektionen, die heute gut heilbar seien, wie etwa eine Blasenentzündung, zu schweren Gesundheitsschäden führen.
Kein Staat könne den weltweiten Anstieg von Antibiotikaresistenzen alleine aufhalten. „Deshalb werden wir die WHO beauftragen, bis Mai 2015 einen globalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen zu erarbeiten“, kündigte Gröhe an. Dabei könne man von den Erfahrungen aus der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie profitieren, die es seit 2008 gebe. Ziel müsse die weltweite Verschreibungspflicht von Antibiotika sein.
Ende April 2014 hatte die WHO einen ersten Bericht zur globalen Situation von Antibiotikaresistenzen vorgelegt. Der Bericht enthält die bisher weltweit umfassendste Darstellung zu dem Thema und basiert auf Daten aus 114 Ländern. Darin wird von einer großen globalen Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch Antibiotikaresistenzen gesprochen. „Durch die Resistenzen können gewöhnliche Infektionen und geringfügige Verletzungen, die jahrzehntelang gut behandelbar waren, erneut tödlich sein“, sagte Dr. Keiji Fukuda, stellvertretender WHO-Generalsekretär.
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