Pharmapaket

Reimporteure atmen auf

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Die deutschen Reimporteure haben mit Erleichterung auf den Beschluss des Gesundheitsausschusses im Europäischen Parlament (ENVI) reagiert, das Umverpacken von Arzneimitteln auch weiterhin zu erlauben. Der Ausschuss habe mit Augenmaß entschieden, teilte der Verband der Arzneimittelimporteure Deutschland (VAD) mit. „Overboxing oder Umpackverbote hätten zwar Importe unmöglich gemacht, das Problem von Fälschungen jedoch nicht gelöst“, sagte der VAD-Vorsitzende Edwin Kohl.

Der Ausschuss hatte am vergangenen Dienstag über den Teil des geplanten Pharmapakets abgestimmt, der die Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen zum Ziel hat. Der ursprüngliche Entwurf der EU-Kommission hatte ein Verbot von Neu- und Umverpackungen vorgesehen.

Die Abgeordneten sprachen sich zwar für eine Codierung aus, mit deren Hilfe der Weg eines Arzneimittels vom Hersteller bis zum Patienten lückenlos überwacht werden kann. Den Parallelhändlern soll aber erlaubt werden, äquivalente Sicherheitsmerkmale auf die Packungen aufzubringen. „Eine willkürliche Diskriminierung zwischen verschiedenen Vertriebswegen ist nicht zielführend und wurde logischerweise von einer deutlichen Mehrheit der Abgeordneten nicht unterstützt“, sagte Kohl.

Das vom Ausschuss beschlossene Verbot des Zerschneidens der Blisterstreifen lehnt der Verband hingegen ab: „Das Zuschneiden der Tablettenblister ist wegen unterschiedlicher Packungsgrößen nötig. Es sieht vielleicht nicht schön aus, das Medikament ist dennoch das gleiche“, so Kohl. Der VAD sieht deshalb in der europäischen Harmonisierung der Packungsgrößen einen guten Ansatz.

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