Register für Versandapotheken Désirée Kietzmann, 08.10.2008 15:33 Uhr
Ob es sich bei einer Online-Apotheke um einen seriösen Anbieter handelt oder nicht, sollen Verbraucher künftig besser nachprüfen können. Dazu erarbeitet das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) eine Datenbank, in der alle Apotheken mit Versandhandelserlaubnis erfasst werden sollen.
Wie ein Sprecher des DIMDI gegenüber APOTHEKE ADHOC berichtete, sollen die Internetseiten der Online-Apotheken mit einem Symbol ausgestattet werden. Über einen Klick auf die Schaltfläche kommt der Verbraucher auf das Versandapotheken-Register. Hier kann er überprüfen, ob der Anbieter eine Erlaubnis besitzt. Die Daten sollen von den zuständigen Landesbehörden geliefert werden. Das Register wird dem Sprecher zufolge voraussichtlich Anfang kommenden Jahres an den Start gehen. Bis dahin will das DIMDI auch klären, wie das System selbst gegen Fälschungen abgesichert werden kann - schließlich können auch Siegel nachgeahmt werden.
Der Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken (BVDVA) begrüßte die Initiative des BMG: „Die Diskussion um Sicherheit und Orientierung reißt nicht ab“, sagte eine Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Kritiker der Versandapotheken seien der Auffassung, dass Verbraucher gefälschte Seiten nicht erkennen. „Unserer Ansicht nach wird den Patienten zu wenig Kompetenz im Netz zugetraut. Dennoch sind wir froh, dass das Ministerium den Vorwurf aufgenommen hat und nun eine Lösung erarbeitet“, so die Sprecherin.
Der Verband habe seine Unterstützung bei dem Projekt angeboten. Doch offenbar hat das BMG bislang keinen Bedarf angemeldet. Unabhängig von dem DIMDI-Projekt halte der BVDVA an seinem Güte-Siegel fest. Das Zertifikat, dass von der Wettbewerbszentrale als irreführend bezeichnet worden war, werde derzeit weiterentwickelt, sagte die Sprecherin.