Versandapotheken

Register bleibt umstritten APOTHEKE ADHOC, 21.04.2009 15:26 Uhr

Berlin - 

Das neue Versandapothekenregister des Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) hat in der Branche erwartungsgemäß ein unterschiedliches Echo ausgelöst: Während der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) die Datenbank begrüßt, stellt die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ihre Wirksamkeit in Frage.

„Wir freuen uns, dass das DIMDI als renommiertes Institut die Impulse von Fachkreisen aufgegriffen hat und der wachsenden Zahl von Versandapotheken-Kunden zu mehr Transparenz beim Onlinekauf verholfen hat", sagte der BVDVA-Vorsitzende Christian Buse. Der Verband hat sein eigenes Gütesigel nach etlichen Rechtsstreitigkeiten inzwischen aufgegeben und will künftig auf das DIMDI-Logo setzen.

Die ABDA hingegen bezweifelt die Wirksamkeit des Versandapothekenregisters: „Das Prüfsiegel ist nur ein Feigenblatt“ sagte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. Dass sich Kriminelle davon beeindrucken ließen, sei kaum zu erwarten. Die beste Arzneimittelsicherheit liege in den Händen der öffentlichen Apotheken in Deutschland, so Wolf.

Das Internet ist und bleibt laut ABDA das größte Einfallstor für Arzneimittelfälschungen. Ein Versandapothekenregister werde die grundsätzlichen Probleme nicht lösen können. Internetseiten und Sicherheitssiegel seien niemals fälschungssicher. „Wer Arzneimittel mit großem Aufwand fälscht, macht vor dem Fälschen von Prüfsiegeln nicht halt“, so Wolf.