Anlaufstellen bei Gesundheitsfragen

Regis (Grüne): Wir brauchen die Apotheken

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Berlin -

Apotheken sollen in die Covid-19-Impfkampagne mit einbezogen werden. Bund und Länder wollen die Angebote ausweiten und haben in einer Beschlussvorlage explizit Apotheken genannt. Die Grünen in Schleswig-Holstein haben dafür diejenigen Betriebe im Blick, die bereits gegen Grippe impfen. 

Zur Beschleunigung der Impfkampagne sollte nach Ansicht der Grünen in Schleswig-Holstein auch in Apotheken gegen Corona geimpft werden. „Wir müssen im Wettlauf gegen das Coronavirus schneller beim Impfen werden und dafür brauchen wir die Apotheken als zusätzliche Impfstellen“, sagte der Landesvorsitzende Steffen Regis im Blick auf die Beratungen von Bund und
Ländern an diesem Donnerstag.

„In dieser schlimmen Lage der Pandemie muss im Bund schnell entschieden werden, um Apotheken mit niedrigschwelligen Angeboten in die Impfkampagne einzubinden, sowohl für die Grundimmunisierung wie auch für die Booster-Impfungen“, so Regis. Die Grundlagen dafür seien mit Modellprojekten von Grippeschutzimpfungen in Apotheken gelegt. „Die Hürden für eine Impfung würden so deutlich gesenkt, da die Apotheken für viele Menschen ohnehin Anlaufstellen bei Gesundheitsfragen sind und sie leicht zu erreichen sind.“

Regis erklärte: „Vor allem aber muss die Impfung raus aus den Praxen und Impfzentren zu den Menschen zu kommen. Es sollte nicht bei einzelnen Impfaktionen auf dem Wochenmarkt bleiben, sondern regelmäßige Angebote beim Einkaufen, in Bahnhöfen, an belebten Plätzen oder bei Veranstaltungen sollten folgen. Und wenn ein Fischbrötchen umsonst Anreiz für Unentschlossene bietet, dann ist auch das ein gutes Mittel. Wir haben schließlich ein gemeinschaftliches Interesse daran, viele Menschen von der Impfung zu überzeugen, um sie selbst und ganz besonders Kinder und Jugendliche zu schützen.“

In der Beschlussvorlage werden „mobile Impfteams, Impfzentren, Krankenhäuser, niederschwellige Angebote, Apotheken, Arztpraxen, Betriebsärzte, Ärztinnen und Ärzte der Gesundheitsämter und andere Möglichkeiten“ genannt. Ziel sei es unter anderem, „die Impfung von Personengruppen wie Kindern zwischen 5 und 11 Jahren rasch anbieten zu können, sobald eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission vorliegt“. Der Bund sagt zu, die Impfzentren und andere über die Länder organisierte Impfmöglichkeiten weiter in der bisherigen Weise bis zum 30. April 2022 finanziell zu unterstützen. Auch die Impfberatung soll ausgeweitet werden.

Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Professor Dr. Lothar Wieler, will das Impf-Tempo durch Corona-Impfungen in Apotheken erhöhen. „Wir sind in einer Notlage, und in einer Notlage muss man bestimmte Dinge großzügig gestalten“, sagte Wieler am Mittwochabend bei einer Online-Diskussionsveranstaltung mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU). Deshalb sei er ganz klar dafür, dass unter anderem Apotheker impfen sollten.

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