Krankenhaushonorare

Regierung verteidigt Klinikrechnungen APOTHEKE ADHOC, 03.06.2011 17:16 Uhr

Berlin - 

Der Schaden, der durch fehlerhafte Krankenhausabrechnungen entsteht, wird nach Ansicht der Bundesregierung überschätzt. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der Linken hervor. In der Regel prüften die Krankenkassen alle Krankenhausrechnungen zunächst auf Auffälligkeiten oder Verdachtsmomente. In „der weit überwiegenden Zahl der Fälle“ werde der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) aber nicht eingeschaltet.

Aufgrund der Vorprüfung sei davon auszugehen, dass die Fehlerhäufigkeit bei den vom MDK geprüften Rechnungen deutlich größer sei als bei den ungeprüften Rechnungen, heißt es in der Antwort weiter. Durch eine lineare Hochrechnung der Prüfungsergebnisse dürfte der Schaden daher überschätzt werden.

Die Abgeordneten der Linken hatten unter Verweis auf entsprechende Medienmeldungen einen Schaden von 600 Millionen Euro bis 1,5 Milliarden Euro ausgerechnet. Die Regierung geht von einer jährlichen Prüfquote durch die MDK von 10 bis 12 Prozent der stationären Behandlungsfälle aus. Laut GKV-Spitzenverband hat der Anteil der beanstandeten Krankenhausabrechnungen an den geprüften Abrechnungen von 34,8 Prozent im Jahr 2006 auf 42,6 Prozent in 2009 erhöht, für 2010 liegt mit 44,2 Prozent nur ein vorläufiger Wert vor.