Regierung redet über Fixhonorar Benjamin Rohrer, 12.04.2012 15:18 Uhr
Die ABDA hat mit ihrer Forderung nach einer höheren Vergütung offenbar erste Erfolge erzielt: Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) erklärte, dass man mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) Gespräche über das Fixhonorar führe. Auch die ABDA bestätigte Verhandlungen mit beiden Ressorts. Für die Umsetzung der Gehaltserhöhung bleibt allerdings nicht mehr viel Zeit.
Insgesamt fehlen laut ABDA 624 Millionen Euro in den Kassen der Apotheken. Durch eine Erhöhung des Fixhonorars auf 9,14 Euro käme diese Summe zusammen. Alternativ forderten die Apotheker eine Anhebung der Rezeptur- und BTM-Gebühren. Zudem müsse eine pauschale Vergütung des Nacht- und Notdienstes eingeführt werden.
Aus der Jägerstraße hieß es, dass man derzeit in intensiven Gesprächen mit beiden Ministerien stehe. Anscheinend mit Erfolg: „Unsere sachliche und stringente Argumentationslinie hat Wirkung hinterlassen: Nicht nur beim Thema Notdienst sondern gerade auch bei der Honorierung sehen wir, dass unsere Argumente in den Ministerien und der Politik verstanden sind“, sagt ein ABDA-Sprecher. Den aktuellen Stand der Verhandlungen wollten weder die Ministerien noch die ABDA kommentieren.
Die Zeit drängt für die Apotheker: Die AMG-Novelle wäre wohl das letzte thematisch passende Gesetzgebungsverfahren dieser Legislaturperiode, in dem die Honoraranpassung unterkommen könnte. Das kommende Jahr dürfte vom Bundestagswahlkampf geprägt sein. Im Mai steht zudem die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen an, die sich auch auf die politischen Verhältnisse in Berlin auswirken könnten.
Den Vorwurf, die konkreten Zahlen zu spät vorgelegt zu haben, will sich die ABDA allerdings nicht gefallen lassen: „In dieser Jahreshälfte werden die Weichen für 'Nach-AMNOG' gestellt; die Gesundheitspolitik macht sich jetzt Gedanken, wie es in 2013 weiter geht“, so der ABDA-Sprecher. „Es ging uns darum, sachlich und vor allem auch mit den neuesten Zahlen aus 2011 zu argumentieren.“