Regierung denkt über Impfpflicht nach dpa, 30.04.2009 12:19 Uhr
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hält unter Umständen eine Impfung aller Deutschen gegen die Neue Grippe für sinnvoll. „Wenn wir einen Impfstoff haben, dann ist es nur vernünftig und geboten allemal, dass alle geimpft werden bei uns im Land“, sagte Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder in der ARD-Sendung „hartaberfair“. Sonst könne eine Epidemie immer wieder ausbrechen. Um einen Impfschutz in der ganzen Bevölkerung zu erreichen, müsste „zweimal durchgeimpft“ werden.
Zu den unterschiedlichen Vorräten an Grippe-Medikamenten, die die Bundesländer vorhalten, sagte Schröder, dass Vorratsdefizite „in kurzer Zeit aufgefüllt“ würden, „so dass wir nicht nur im Durchschnitt 20 Prozent haben, sondern überall“. Dazu würden in den nächsten Tagen noch abschließende Gespräche mit den Bundesländern geführt.
Die Gesundheitsminister der Länder hatten 2006 auf der Basis von Empfehlungen von Wissenschaftlern vereinbart, einen Vorrat für 20 Prozent der Bevölkerung anzulegen. Während Nordrhein-Westfalen sogar Medikamente für 30 Prozent bereithält, sind es in norddeutschen Ländern nur 11 Prozent. Experten sehen eine Abdeckung von 100 Prozent als unnötig an, weil bei einer Pandemie nur ein bestimmter Prozentsatz der Menschen erkrankt.