Angst um Job und Rente

„Reform gefährdet Versorgungswerke“

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Berlin -

Setzt sich das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) durch, wird es zu zahlreichen strukturellen und finanziellen Anpassungen kommen. Mehr noch: Es droht massiver Arbeitsplatzverlust für Apothekerinnen und Apotheker. Eine Angestellte fragt sich: „Was passiert dann eigentlich mit der Apothekerversorgung, in der jeder Approbierte Pflichtmitglied ist?“

„Wenn wir angestellten Apotheker mit einem Federstrich in die Arbeitslosigkeit katapultiert werden, ist die große Frage: Wer zahlt dann in Zukunft die Renten in den Versorgungskammern?“ Die Angestellte ist derzeit in einer bayrischen Landapotheke tätig, ihr Chef ist ein 65-jähriger Inhaber, der in absehbarer Zeit in den wohlverdienten Ruhestand gehen möchte. „Bis zum Bekanntwerden des Gesetzentwurfes habe ich noch gedacht, dass ich mal die Leitung übernehmen könnte“, so die Apothekerin.

Jedoch wisse man derzeit nicht, was in den nächsten Jahren passiert: „Ich habe Angst um meinen Beruf, aber auch um meine Rente“, so die Approbierte. Denn: „Wir Apotheker sind mit Erhalt der Approbation verpflichtet, Mitglied der Apothekerversorgung zu sein.“ Die Aufgabe: „Ihren Mitgliedern im Fall von Berufsunfähigkeit und im Alter sowie den Hinterbliebenen der verstorbenen Mitglieder eine Versorgung zu gewähren.“

Wenn aber demnächst der massenhafte Verlust von Arbeitsplätzen der Apotheker:innen drohe, könne folglich nicht mehr eingezahlt werden. „Muss ich dann meine Approbation abgeben, um nicht mehr pflichtversichert zu sein?“

Was sie zusätzlich frustriert: „Von unserer zuständigen Kammer kommt nichts an Informationen, wir werden völlig im Dunkeln gelassen.“ Dabei ist sie sich sicher: „Wird das Gesetz Realität, wird es, verständlicherweise, Kollegen geben, die aus finanziellen Gründen auf PTA zurückgreifen, weil sie sich einen Approbierten schlicht nicht mehr leisten können“, so die Pharmazeutin.

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