Arzneimittelpreise

Referenzländer: Schiedsstelle muss entscheiden

, Uhr
Berlin -

Die Frage der Referenzpreisländer bleibt weiterhin offen: Auch bei ihrem letzten Treffen konnten sich Vertreter der Krankenkassen und der Pharmaverbände nicht auf eine Länderliste einigen, auf deren Basis die Preise neuer Arzneimittel mit Zusatznutzen bestimmt wird. Noch in dieser Woche will die Schiedsstelle in der Frage entscheiden.

 

Seit Monaten streiten sich Hersteller und Kassen über die Aufstellung: Während die Industrie einen Preisvergleich mit Ländern fordert, die eine mit Deutschland vergleichbare Wirtschaftskraft haben, wollen die Kassen möglichst viele Vergleichswerte einbeziehen.

Vor knapp zwei Wochen hatte die Schiedsstelle beiden Parteien eine letzte Chance auf eine Einigung gegeben und enge Vorgaben gemacht: Die Länder müssen 80 Prozent der etwa 510 Millionen Einwohner des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) abdecken. Heraus kam eine Aufstellung mit wirtschaftsstarken Ländern wie Großbritannien und Frankreich. Andererseits enthält die Liste auch Positionen wie etwa Griechenland oder die Slowakei, die mit der gleichen Gewichtung einfließen wie die großen Länder.

Einem Sitzungsteilnehmer zufolge waren die Kassen mit der Auflistung zufrieden, die Hersteller aber nicht. Aus Sicht der Pharmaverbände sei die zentrale Forderung nach Vergleichbarkeit bei Ländern wie Griechenland oder der Slowakei nicht gegeben, hieß es.

Ob der nun erforderliche Schiedsspruch einen Schlusspunkt hinter dieser Thematik setzt, ist allerdings nicht klar: Die Unionsfraktion hatte den Standpunkt der Hersteller verteidigt und im Rahmen der AMG-Novelle eine gesetzliche Neuregelung gefordert, bei der die vier wirtschaftsstärksten europäischen Länder als Vergleich herangezogen werden.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr aus Ressort
Apothekenreform muss angepasst werden
Heidenblut bei Overwiening: Umverteilung bringt nichts
Nachbesserungen im parlamentarischen Verfahren
GVSG: Fachärzte warnen vor langen Wartezeiten

APOTHEKE ADHOC Debatte