In Brandenburg könnte in den kommenden zehn Jahren jede dritte Apotheke verschwinden. Dies berichtet der RBB unter Berufung auf Zahlen der Landesapothekerkammer in Potsdam. „Im Moment ist die Zahl der Apotheken in Brandenburg relativ konstant. In den kommenden Jahren könnte es aber problematisch werden“, wird Geschäftsführerin Kathrin Fuchs zitiert. Besonders prekär sei die Situation in ländlichen Gebieten.
Laut Bericht geht bis 2025 fast ein Drittel der rund 580 Apothekeninhaber in Rente. Nachfolger gebe es nicht – und das habe nicht nur demografische Gründe: „Die unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingen für Apotheken sind sicherlich auch ein Grund dafür, dass immer weniger Studienabgänger die Selbstständigkeit wählen", erklärt Thomas Baumgart vom Apothekerverband im Bericht.
Viele Approbierte arbeiteten lieber für größere Unternehmen. Daran habe die Honoraranpassung Anfang 2013 nichts geändert: „Das war nach neun Jahren die erste Anpassung und die fiel mit 4 Prozent nicht gerade üppig aus“, so Baumgart.
Ein weiteres Problem sei das allmähliche Ausscheiden der Pharmazieingenieure, die Apotheker etwa beim Nachtdienst vertreten dürfen. „Pharmazieingenieure haben umfassendere Befugnisse als PTA und wenn dieser Berufszweig wegfällt, wird der Bedarf an Apothekern noch weiter steigen“, so Baumgart.
Kammer und Verband fordern daher, dass in Brandenburg endlich auch ein Pharmaziestudiengang angeboten wird. Auf diese Weise sollen Absolventen in der Region gehalten werden. Brandenburg ist neben Bremen das einzige Bundesland, in dem es kein Pharmaziestudium gibt.
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