Nach Auffassung der Deutschen Krebsgesellschaft führen Nichtraucherschutzgesetze langfristig zu sinkenden Raucherzahlen. Ein solcher Effekt sei in vielen Ländern beobachtet worden, wo Rauch- und Werbeverbote eingeführt worden seien, sagte der Präventions-Koordinator der Gesellschaft, Volker Beck, in einem Gespräch mit der Presse-Agentur dpa am Freitag.
Konsequenter Nichtraucherschutz habe neben dem an Fakten orientierten "Hauptstrom" auch einen "Nebenstrom", sagte Beck: "Er sorgt für einen Bewusstseinswandel in der Bevölkerung. Das Image des
Rauchens ändert sich." Früher sei Rauchen dank der Werbung "in völliger Verkehrung der Tatsachen" mit Freiheit, Unabhängigkeit und Genuss assoziiert worden. Heute verbänden die Menschen mit Nichtrauchen Lebensqualität, soziale Verantwortung oder Gesundheit. "Hier drehen sich die Begriffe. Das ist ein Effekt, der nicht zu unterschätzen ist."
Dass Nichtraucherschutzgesetze zu einem Bewusstseinswandel führen und dieser wiederum zu sinkenden Raucherzahlen sei zwar "feststellbar, aber schwer messbar", sagte Beck. Dennoch glaube er, dass Rauchverbote, Werbebeschränkungen und andere Schutzmaßnahmen dazu beitragen, dass weniger Menschen mit dem Rauchen anfangen oder mehr es sich abgewöhnen. "Das trägt alles dazu bei, dass sich das Image der Zigarette verändert." Insofern sei Nichtraucherschutz "eine aktive und selbstbewusste Zukunftsentscheidung einer Gesellschaft".
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