Apotheker wollen Aut-idem-Liste bestimmen

Berlin -

Noch gibt es keine Liste mit Medikamenten, die von der Substitutionspflicht ausgeschlossen werden sollen. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der GKV-Spitzenverband konnten sich bislang nicht auf eine Aut-idem-Liste einigen und werden wohl die Schiedsstelle anrufen. Die Apotheker wollen die Hoheit über den Beschluss jedoch nicht aus der Hand geben: Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC gaben 83 Prozent der Teilnehmer an, dass die Apotheker über die Liste entscheiden sollten.

Der Gesundheitsausschuss des Bundestages hatte Apothekern und Kassen eine Frist bis zum 1. August gesetzt. Geht es nach den Teilnehmern der Umfrage, sollten die Heilberufler über die Medikamente entscheiden: Die große Mehrheit sieht die Apotheker in der Pflicht, da sie die Diskussion mit dem Patienten hätten. 57 Prozent gaben an, dass die Ärzte entscheiden sollten; immerhin verordneten sie die Medikamente.

17 Prozent sehen die Entscheidung auch bei den Patienten, da sie mit dem Austausch leben müssten. 10 Prozent der Teilnehmer meinen, die Kassen sollten über die Liste entscheiden, da sie die Rabattverträge abschlössen. Lediglich 7 Prozent sehen die Verantwortung bei der Politik. 3 Prozent gaben an, dass die Industrie entscheiden sollte, da man dort die Medikamente am besten kennen würde. 1 Prozent hatte dazu keine Meinung.

An der Umfrage nahmen am 3. und 4. Juli 395 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil. Mehrfachnennungen waren möglich.