Apotheken müssen künftig damit rechnen, dass es bei Patienten der DAK-Gesundheit monatlich Änderungen gibt: Nach GWQ will nun auch diese Kasse offene Rabattverträge abschließen. 20 Wirkstoffe wurden ausgeschrieben, darunter sowohl patentgeschützte Präparate als auch Generika. Mit den Vereinbarungen will die DAK-Gesundheit Exklusivverträge vorbereiten.
Bis zum In-Kraft-Treten der exklusiven Rabattverträge will die DAK-Gesundheit mit „möglichst allen, zumindest allen interessierten“ Herstellern Vereinbarungen abschließen. Die Verträge sollen im Juli starten, die Hersteller müssen ihre Unterlagen bis Anfang Mai einreichen. Interessenten können den Verträgen aber auch später noch zu jedem Monatswechsel beitreten.
Die offenen Rabattverträge sollen maximal zwei Jahre laufen, also bis spätestens Ende Juni 2015. Sollte die DAK-Gesundheit allerdings zuvor über eine reguläre Ausschreibung exklusive Verträge abschließen, verlieren die Übergangsvereinbarungen automatisch ihre Gültigkeit.Mit dem Konstrukt automatisch endender Übergangsverträge bereitet die DAK-Gesundheit offenbar Verträge vor, die auch für die Versicherten der ehemaligen BKK Gesundheit gelten sollen. Zur Jahreswende 2012 war die DAK mit der Kasse und der BKK Axel Springer zur DAK-Gesundheit fusioniert. Damit änderten sich auch die Rabattverträge: Für die Versicherten der BKK Axel Springer gelten seitdem die Rabattvereinbarungen der DAK. Die Verträge der BKK Gesundheit blieben jedoch bestehen.
Nun will die DAK-Gesundheit Verträge für drei Wirkstoffe abschließen, die nur für die Versicherten der ehemaligen BKK Gesundheit gelten sollen. Dies betrifft Levofloxacin, Naproxen und Pramipexol, die allesamt generisch sind. Auch die übrigen Ausschreibungen stehen einem DAK-Sprecher zufolge in Zusammenhang mit der Fusion: Neben den genannten Wirkstoffen sucht die Kasse beispielsweise Vertragspartner für Methotrexat in Fertigspritzen, Modafinil, Rivastigmin oder Tolteridon, die allesamt generisch sind.Außerdem sucht die Kasse Rabattpartner für Wirkstoffe, die erst kürzlich ihr Patent verloren haben: Dazu gehören beispielsweise Riluzol und Memantin, für die seit Oktober Generika auf dem Markt sind, oder Montelukast, das seit März generisch ist.
Schließlich will die DAK-Gesundheit auch Verträge über Präparate schließen, die noch unter Patentschutz stehen: Eine Übergangsvereinbarung soll es zum Beispiel für Zoledronsäure geben, die Novartis unter den Handelsnamen Aclasta und Zometa vertreibt und die in diesem Jahr ihr Patent verlieren wird.
Auch über HIV-Präparate mit Lamiduvin, Zidovudin sowie der Kombination Zidovudin/Lamiduvin sollen Verträge geschlossen werden. Die Präparate werden derzeit von ViiV-Healthcare vertrieben, einem Gemeinschaftsunternehmen der Pharmakonzerne Pfizer und GlaxoSmithKline (GSK).
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