Die Barmer GEK hat die Zuschläge für die sechste Tranche ihrer Rabattverträge erteilt. Abschlüsse gibt es für insgesamt 138 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in 146 Losen, das jährliche Umsatzvolumen liegt laut Kasse bei rund 414 Millionen Euro. Für weitere Schnelldreher wurden erstmals mehrere Partner an Bord genommen.
Die Teva-Gruppe muss sich Atorvastatin künftig mit Aristo und Basics teilen, Captopril mit Aliud und Wörwag. Die Kombination mit HCT verliert 1A komplett an Aliud, Stada und Wörwag, Hexal gibt Nifedipin an Aliud, Teva und Zentiva ab. Lansoprazol kommt nicht mehr von Teva, sondern von Actavis, Aliud und TAD, Ranitidin nicht mehr von Mylan dura, sondern von 1A, Basics und Teva.
Heumann ist bei Candesartan nicht mehr alleine, sondern steht im Wettbewerb mit Teva und 1A Pharma. Die Kombination mit HCT geht zusätzlich zu TAD an Teva und Zentiva.
Stada tritt – gemeinsam mit Aliud – bei Acarbose gegen Mylan dura an, bei Bezafibrat gegen Actavis; bei Glibenclamid bleiben die Schwesterfirmen unter sich. Heumann muss sich bei Atenolol künftig gegen Aliud und Teva behaupten, bei Irbesartan gegen die Bietergemeinschaft Aliud/Aurobindo und Hormosan. Bei Nebivolol ist neben Stada künftig Glenmark zweiter Rabattpartner.
Insgesamt wurden für 41 Lose Exklusivzuschläge erteilt, bei 105 Losen kommen bis zu drei Bieter zum Zuge. „Das Mehrpartnermodell eröffnet Ärzten, Apotheken und Patienten Verordnungsalternativen und stärkt die Therapietreue“, findet Barmer-Vize Dr. Rolf-Ulrich Schlenker. Wenn mehrere Produkte zur Auswahl stünden, habe dies zudem positive Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit.
Nur wenige Ausschreibungen blieben unbeantwortet, darunter Calcipotriol, Formoterol, Hydrocortison und Acetyldigoxin. Selbst bei Eprosartan, das derzeit über Festbetrag liegt, wurde sich die Barmer mit Aristo handelseinig.
Insgesamt hat die Kasse derzeit Rabattverträge für rund 250 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen mit einem Umsatzvolumen von 1,4 Milliarden Euro und einem Einsparvolumen von mehr als 400 Millionen Euro realisiert. Die aktuellen Zuschläge fassen die ehemaligen Tranchen 3 und 4 zusammen, die am 31. Oktober auslaufen. Die neuen Verträge treten am 1. November in Kraft und enden zum 31. Dezember 2016.
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