Wenn Originalpräparate patentfrei werden, können es die Kassen kaum
erwarten. Montelukast etwa hatte die AOK schon im Sommer 2012
ausgeschrieben – weil die Generikahersteller dann doch noch ein halbes
Jahr warten mussten, wurde der Wirkstoff gestrichen. Auch Spectrum K
musste zurückrudern. Beim Branchenverband Pro Generika beklagt man, dass
allzu frühe Ausschreibungen den Generikawettbewerb behindern. Die
Kassen ficht das wenig an. Immerhin: Bei Montelukast können mehr Firmen
als sonst mitmachen.
Aktuell hat die Techniker Krankenkasse das Asthmamittel ausgeschrieben. Gleich zwei Fachlose mit bis zu drei Herstellern sollen vergeben werden: einmal als Filmtabletten und Tabletten und einmal als Kautabletten. Der BKK-Dienstleister GWQ hatte kürzlich sogar 15 Rabattpartner an Bord genommen – die Unternehmen konnten entscheiden, zu dem vorgeschlagenen Preis zu liefern oder nicht.
Auffällig ist bei der TK, dass der auf zwei Jahre angelegte Vertrag erst im November starten soll. Bis dahin könnten die Preise deutlich gefallen sein und auch die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geplante Festbetragsgruppe stehen. Vermutlich hat die Kasse aber diese Entwicklung bei ihren Rabatten berücksichtigt. Ohnehin ist Montelukast nicht allzu groß: 2012 gab die TK rund 6,7 Millionen Euro für das Originalpräparat aus.
Bis Anfang Mai können die Hersteller ihre Gebote abgeben. Ebenfalls ausgeschrieben sind die Generika-Newcomer Rabeprazol, Quetiapin retardiert, Irbesartan und Rivastigmin sowie Codein/Paracetamol, Dipyridamol/ASS, Mesalazin, Ribavirin, Tolterodin, Desogestrel, Desogestrel/Ethinylestradiol, Ginkgo biloba, Memantin, Pankreatin, Mycophenolat-Mofetil, Riluzol und Tacrolimus.
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