Rabattverträge

TK: Infopaket und Anerkennung für Apotheken

, Uhr
Berlin -

Die Techniker Krankenkasse (TK) verschickt im Zuge ihrer jüngst geschlossenen Rabattverträge Informationspakete an die Apotheken. Damit sollen die Pharmazeuten unterstützt werden, die Versicherten optimal zu beraten, heißt es. „Die Apotheker haben mit ihrer Beratung wesentlichen Einfluss auf die Akzeptanz der neuen Rabattarzneimittel“, so Tim Steimle, Leiter Fachbereich Arzneimittel der Kasse. Bei gleicher Versorgungsqualität spare alleine die TK im Jahr 200 Millionen Euro. Zum 1. April treten die neuen Rabattverträge in Kraft.

„Wir wissen, dass neue Rabattverträge für Sie, die Apothekerinnen und Apotheker, immer eine Umstellung in den Abläufen bedeuten“, schreibt die Kasse. Damit Sie Ihre Kunden zu diesem und auch anderen Themen leichter beraten können, haben wir daher ein umfangreiches Informationspaket für Sie zusammengestellt.“ Darin enthalten ist etwa ein Poster mit Übersicht der 100 wichtigsten Wirkstoffe unter TK-Rabattvertrag.

„Wir schätzen Ihren kompetenten Einsatz bei der pharmazeutischen Beratung der TK-Versicherten“, heißt es im aktuellen Newsletter der TK, der ebenfalls beiliegt. „Es gibt immer wieder neue Themen, mit denen die Kunden auf Sie zukommen. Die teils sehr unterschiedlichen Verträge und die zusätzlichen Angebote der verschiedenen Krankenkassen können Ihre Beratung erschweren.“

Bei den neuen Verträgen sei es bei vielen der Wirkstoffe jedoch nicht erforderlich, die Patienten auf ein neues Präparat umzustellen, weil zahlreiche Rabattverträge mit Herstellern geschlossen worden seien, die bereits zuvor Rabattpartner waren.

Um die Umstellung zu erleichtern, sieht die TK für den ersten Monat eine Friedenspflicht vor: Im April werde die Kasse von Retaxierungen absehen, falls die Apotheken bei der Abgabe der Medikamente die neuen Verträge noch nicht berücksichtigen könnten.

Neben dem Wirkstoffposter liegt dem Infopaket ein zweites Poster zur vereinfachten Abgabe von Hilfsmitteln bei. „Viele Apotheker äußern uns gegenüber immer wieder den Wunsch, mehr über die Abrechnungsmodalitäten bei Hilfsmitteln zu erfahren“, sagt TK-Hilfsmittelexpertin Sabine Hilker. Auch ein Video, das Verbrauchern die Rabattverträge erklärt, hat die Kasse veröffentlicht.

In der 14. und bisher größten Ausschreibung hat die Kasse Verträge für 51 Fachlose mit jeweils drei Partnern, für 27 Fachlose mit jeweils zwei Herstellern und für 39 Fachlose mit jeweils einem Unternehmen geschlossen. Alle ausgeschriebenen Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen stehen laut TK bereits seit 2010 unter Rabattvertrag und wurden nun erneut für zwei Jahre ausgeschrieben.

Die Kasse konnte in ihrer Ausschreibung insgesamt 13 Wirkstoffe und Kombinationen nicht vergeben, darunter Metformin, Ramipril/HCT, feste Formen mit Ibuprofen, Cefixim, Trospiumchlorid und Metoprolol Tartrat/HCT.

Der Wirkstoff Levothyroxin ging nicht, wie geplant, an drei unterschiedliche Hersteller, sondern exklusiv an Aristo. Der Wirkstoff sowie die Kombination mit Kaliumiodid stehen seit Mitte Dezember auf der Aut-idem-Liste. Die Liste mit derzeit acht Wirkstoffen hatte bei der Einführung in den Apotheken für Chaos gesorgt.

Besonders viel Arbeit hatte Levothyroxin bereitet: Bislang seien Patienten in der Apotheke mit Verweis auf pharmazeutische Bedenken meist mit ihrem gewohnten Präparat versorgt worden. Künftig darf der Wirkstoff aber nicht mehr ausgetauscht werden. Der Kammerpräsident in Nordrhein, Lutz Engelen, kritisierte den Arbeitsaufwand für die Apotheker und fürchtet Retaxationen.

Ursprünglich hatte die Kasse 130 Lose ausgeschrieben – für ein Zehntel konnten also keine Zuschläge erteilt werden. Insgesamt hat die TK für mehr als 250 generische Wirkstoffe Rabattverträge geschlossen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
ePA, Klinikreform & Telemedizin in Apotheken
Gesundheitspolitik: Das ändert sich 2025
Bis zu 60.000 Euro Landarztprämie
Bayern: 500 Hausarztsitze unbesetzt

APOTHEKE ADHOC Debatte