In nahezu allen Bundesländern haben die AOKen inzwischen Rabattverträge über Interferon beta-1b abgeschlossen. Die Kassen in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein ziehen nun nach: Die AOK Rheinland/Hamburg hat sowohl für sich als auch für die AOK Nordost die Versorgung mit dem Immunsuppressivum ausgeschrieben.
Interferon beta-1b wird von Bayer unter dem Handelsnamen Betaferon und von Novartis als Extavia vertrieben. Die AOKen in Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hatten den Wirkstoff bereits 2010 exklusiv an Novartis vergeben. Im Juli hatte die AOK Hessen Interferon beta-1b für diese Bundesländer und Thüringen erneut ausgeschrieben: Thüringen ging an Bayer, die übrigen Länder werden ab Juni weiterhin von Novartis beliefert. In allen anderen Bundesländern – außer Bremen – gibt es Rabattverträge mit beiden Herstellern.
Für Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein wird Interferon beta-1b erstmals ausgeschrieben. Die Ausschreibung ist in zwei Losgebiete eingeteilt, die den Einzugsgebieten der beiden Kassen entsprechen. Die Hersteller können ihr Gebot bis zum 4. Juli einreichen. Die Verträge sollen im August beginnen und zwei Jahre laufen. Danach können sie von Seite der Kassen um maximal drei Monate verlängert werden – bis es einen neuen Vertrag gibt.
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